Nach 27 Jahren und über 12 Millionen verkauften Einheiten hat Ford die Produktion des Focus eingestellt und markiert damit einen bedeutenden Wendepunkt in der Europastrategie des Autoherstellers. Wie Ford-Mitarbeiter und der Saarländische Rundfunk bestätigten, lief der letzte Focus kürzlich vom Band. Diese Entscheidung, die erstmals im Jahr 2022 bekannt gegeben wurde, spiegelt den beschleunigten Übergang von Ford zu Elektrofahrzeugen (EVs) und eine Umstrukturierung seiner europäischen Produktpalette wider.
Das Ende einer Ära, der Aufstieg elektrischer Frequenzweichen
Der Focus wird faktisch durch den Explorer und den Capri ersetzt, zwei elektrische Crossover-Modelle, die auf der MEB-Architektur des Volkswagen-Konzerns basieren. Dieser Wandel unterstreicht das Engagement von Ford für Elektrofahrzeuge und nutzt bestehende Plattformen, um die Einführung neuer Elektroangebote zu beschleunigen. Der Umzug hat auch unmittelbare Konsequenzen für das Werk in Saarlouis, Deutschland, das derzeit stillgelegt ist. Ford hat noch keine Pläne für die Zukunft des Werks bekannt gegeben oder einen Käufer gefunden, so dass sein Schicksal ungewiss ist.
Marktauswirkungen und Fords europäische Umstrukturierung
Die Einstellung des Focus hat zusammen mit der früheren Streichung des Fiesta die Position von Ford auf dem europäischen Markt dramatisch verändert. Ford, einst die zweitgrößte Marke in Europa (im Jahr 2015), ist nach Angaben des Europäischen Automobilherstellerverbandes (ACEA) auf den 12. Platz abgestürzt und hat fast die Hälfte seines Marktanteils verloren. Dieser Rückgang verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen traditionelle Automobilhersteller bei der Anpassung an die sich schnell entwickelnde Elektrofahrzeuglandschaft konfrontiert sind.
Ein neues Mittelklasse-Crossover am Horizont
Während es den Focus nicht mehr gibt, plant Ford einen neuen Mittelklasse-Crossover, der die Lücke füllen soll und 2027 auf den Markt kommen soll. Dieses Modell wird neben dem Kuga (im Jahr 2008 als Crossover-Variante des Focus eingeführt) existieren und sowohl Benzin-Hybrid- als auch vollelektrische Antriebe bieten. Diese Strategie legt nahe, dass Ford beabsichtigt, beim Übergang zu Elektrofahrzeugen auf unterschiedliche Kundenpräferenzen einzugehen.
Führungswechsel und ein neuer europäischer Fokus
Um dem sinkenden Marktanteil entgegenzuwirken, hat Ford Jim Baumbick, einen Veteranen der Focus- und Kuga-Modellreihen, zum ersten engagierten Europa-Chef seit drei Jahren ernannt. Baumbicks Hauptaufgabe besteht darin, „Produkte zu entwickeln, die für europäische Kunden relevant sind“, und signalisiert damit ein erneutes Engagement, Fahrzeuge speziell auf den europäischen Markt zuzuschneiden.
Das Ende der Focus-Produktion ist nicht nur eine Modelleinstellung; Dies ist ein klarer Indikator für Fords strategische Ausrichtung auf Elektromobilität und eine Umstrukturierung seiner europäischen Aktivitäten. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob dieser Wandel die Wettbewerbsfähigkeit von Ford in einer sich schnell verändernden Automobillandschaft wiederherstellen wird
