Beamte des US-Bundesstaates Washington prüfen den Einsatz von Spikereifen aufgrund der erheblichen finanziellen Belastung, die sie für die Straßeninstandhaltung mit sich bringen, aktiv neu. Obwohl diese Reifen ursprünglich dazu gedacht waren, die Traktion bei winterlichen Bedingungen zu verbessern, überwiegen die langfristigen Schäden, die diese Reifen verursachen, inzwischen die wahrgenommenen Sicherheitsvorteile, was zu einem Vorschlag für ein schrittweises Verbot geführt hat.
Die steigenden Kosten für Spikereifen
Die Washington State Transportation Commission (WSTC) schätzt, dass Spikereifen allein auf Staatsstraßen 20 bis 29 Millionen US-Dollar an jährlichen Schäden verursachen, wobei auf Stadt- und Kreisstraßen zusätzliche Schäden in Millionenhöhe entstehen. Dieser Schaden wird dadurch verursacht, dass die Metallbolzen die Fahrbahnoberflächen aushöhlen und abnutzen.
Derzeit erhebt der Staat eine Gebühr von 5 US-Dollar für Spikereifen, die jedoch zu mageren 315.000 US-Dollar pro Jahr führt – einem Bruchteil der tatsächlichen Reparaturkosten. Die bestehende saisonale Beschränkung (1. November bis 31. März) und die damit verbundenen Bußgelder (137 US-Dollar bei Verstößen) haben die Nutzung bereits reduziert, die finanziellen Auswirkungen bleiben jedoch erheblich.
Weiterentwicklung der Reifentechnologie und -effizienz
Die Debatte über Spikereifen entsteht im Zuge der Weiterentwicklung der Reifentechnologie. Eine vor 20 Jahren durchgeführte staatliche Studie ergab, dass Spikereifen am Gefrierpunkt am effektivsten sind, wobei die Traktion bei wärmeren oder kälteren Temperaturen abnimmt.
Mit modernen Reifenmischungen und Profildesigns argumentieren Beamte nun, dass Standard-Winterreifen oft eine vergleichbare oder sogar bessere Leistung bieten, ohne dass sie zerstörerischen Straßenverschleiß aufweisen. Dieser Technologiewandel ist ein Schlüsselfaktor für die Forderung nach einem Verbot.
Vorgeschlagene Änderungen und gesetzgeberische Hürden
Das WSTC schlägt vor, den „Zuschlag für Spikereifen“ auf **50 US-Dollar zu erhöhen und ihn in „Gebühr für Straßenschäden“ umzubenennen. Die Mittel würden dann zum Ausgleich von Straßenreparaturkosten verwendet, während der Staat eine schrittweise Abschaffung von Spikereifen anstrebt.
Frühere Versuche, Spikereifen im Jahr 2019 zu verbieten, hatten keine gesetzgeberische Durchsetzung. Angesichts des zunehmenden finanziellen Drucks und verbesserter Reifenalternativen könnte der Gesetzgeber dieses Mal jedoch eher bereit sein, einen zweijährigen Ausstiegsplan in Betracht zu ziehen.
Das langfristige Transportbudget des Staates kann den anhaltenden Schaden, der durch Spikereifen verursacht wird, nicht verkraften, sodass eine Änderung der Politik immer wahrscheinlicher wird.
Die Debatte verdeutlicht die Kompromisse zwischen Wintersicherheit und Infrastrukturkosten sowie das rasante Tempo des technologischen Fortschritts, der veraltete Lösungen überflüssig machen kann.

















